Ob die Ansiedlung einer Hochschule in einer ehemaligen „Oberschweineöde“ oder die Verbesserung eines der größten Jobcenter Deutschlands – dass Bürgerplattformen einer der erfolgreichsten Wege ist, Demokratie zu leben und durch zivilgesellschaftliches Engagement Einfluss zu nehmen, zeigen die obigen und viele weitere Beispiele. Auch im Berliner Bezirk Spandau wird im Frühjahr mit der Bürgerplattform Spandau (Engagementpreis-2017) Raum für Kritik, Ziele und Engagement der Spandauer Bürger/innen entstehen.
Die Tradition der Bürgerplattform kommt aus den USA, wo sie in den 1930er Jahren in Chicago entstand. Unter der Anleitung von sogenannten Community Organizers werden Bürger befähigt, unabhängig von Lobbys oder staatlichen Einrichtungen ihre Interessen zu verfolgen und die Entwicklung ihres Bezirks mitzugestalten. Zu diesem Zweck wird Vereinen, Gemeinden, Initiativen und engagierten Anwohnern eine Plattform geboten, die einerseits dem nachbarschaftlichen Austausch dient und andererseits ermöglicht, eigene Interessengruppen zu bilden. Als Experten für die lokalen Herausforderungen beleuchten die Bürger/innen unterschiedliche Aspekte und finden gemeinsame Lösungsansätze, für deren Umsetzung verschiedene Autoritäten oder Institutionen und die Öffentlichkeit herangezogen werden.
Die/der Community Organizer übernimmt dabei die Rolle eines Moderators, die/der zwischen den verschiedenen Interessen vermittelt. Diese/r professionelle Community Organizer ist speziell für diese Aufgabe ausgebildet und wird vom Deutschen Institut für Community Organizing gestellt, das auch die bereits bestehenden Bürgerplattformen in Deutschland unterstützt.
Durch die Übernahme von Verantwortung und das souveräne Engagement von Bürger/innen will die Bürgerplattform Wir bewegen Spandau folgende Werte leben (Quelle: Bürgerplattform Wir bewegen Spandau):